Geschichte der DOSF

Geschichte

Seit dem Schuljahr 2001/02 bilden die Orientierungsschule der Stadt Freiburg (OSF) und die Orientierungsstufe der Freien öffentlichen Schule Freiburg (FOSF) die deutschsprachige Orientierungsschule Freiburg (DOSF).

Gemeinsam sicher eine junge Schule, doch gehören beide Schulen schon lange zur Freiburger Schullandschaft.
Wie lange genau? Das können Sie hier nachlesen:


Freie öffentliche Schule Freiburg FOSF

Die Freie öffentliche Schule Freiburg wurde 1836 gleichzeitig wie die Reformierte Kirchgemeinde Freiburg gegründet. Bis in die 70-er-Jahre des 20. Jahrhunderts war sie die Schule der konfessionellen Minderheit, zunächst als Privatschule, ab 1870 als staatlich anerkannte „Freie öffentliche Schule“. Der Schulkreis umfasste stets die Gemeinden des Grossraumes Freiburg. Die Finanzierung der Schule ruhte bis 1972 auf 3 Säulen:

  • einer speziellen Schulsteuer, welche bei sämtlichen reformierten Bewohnern des Schulkreises erhoben wurde;
  • den Beiträgen des Schweizer Protestantismus, insbesondere des Protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins des Kantons Bern;
  • den Beiträgen des Kantons Freiburg und der Gemeinden des Schulkreises.

Da die reformierte Diasporagemeinde Freiburg lange Zeit (bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts) fast ausschliesslich aus Deutschsprachigen bestand, war die FOSF eine deutschsprachige Schule. Erst 1951 wurde eine französische Primarabteilung eröffnet. Für die Deutschsprachigen umfasste das Angebot dagegen stets alle neun Klassen der obligatorischen Schulzeit. Ab 1936 wurde an der Oberstufe nach einem (bernisch orientierten) Sekundarschulprogramm unterrichtet, 1951 schliesslich formell die Sekundarschule gegründet. Wie in den Schulkreisen des reformierten Murtenbiets umfasste diese bis 1997 vier Jahrgangsklassen.

Die Schülerzahlen entwickelten sich bis 1915 stetig. 1887 besuchten erstmals über 300 Schülerinnen und Schüler die FOSF, 1915 waren es 420. Bis 1931 nahmen dann die Bestände alljährlich ab, um anschliessend wieder zuzunehmen. 1975 wurde der Höchststand von 561 Schülerinnen und Schülern erreicht.

In den Anfangsjahren war die Schule in den Gebäulichkeiten der Reformierten Kirchgemeinde an der Murtengasse untergebracht. 1906 konnte der Neubau an der Avenue Gambach bezogen werden, welcher heute an das Kollegium Gambach vermietet wird. 1959 wurde der Schulkomplex durch ein weiteres Gebäude an der Rue des Ecoles erweitert. Dieses umfasst neben mehreren Schulzimmern auch eine Turnhalle. 1975 schliesslich wurde das Schulhaus an der Avenue Moléson 10 eingeweiht. Hier steht neben zahlreichen Schul- und Spezialräumen auch eine Schwimmhalle zur Verfügung.

Mit dem neuen „Gesetz über das Statut der freien Schulen und der freien öffentlichen Schulen“ wurde 1973 die Finanzierung der Schule auf eine neue Grundlage gestellt: die Sondersteuer wurde abgeschafft, die Gemeinden des Schulkreises zu stärkerer finanzieller Beteiligung verpflichtet. Im Gegenzug nahmen Gemeindevertreter in der Schulkommission Einsitz.

1974 gab sich die FOSF neue Statuten und öffnete sich für Nicht-Reformierte. Der konfessionelle Charakter des Unterrichts wurde aufgegeben; die Schule blieb ihrem auf der reformierten Tradition beruhenden demokratischen Charakter mit partizipativen Elementen jedoch treu.

1991 erzwang der Staatsrat des Kantons Freiburg eine erneute Statutenänderung, welche die konfessionelle Prägung der Schule wieder stärken sollte. Dagegen reichte die Schule Beschwerde ein; 1999 entschied das Bundesgericht, dass öffentliche Schulen die Schülerinnen und Schüler nicht aufgrund konfessioneller Kriterien aufnehmen dürfen. Nach zähen Verhandlungen unter Federführung der kantonalen Erziehungsdirektion wurde schliesslich eine Restrukturierung der Schule beschlossen: Die FOSF bleibt bestehen, sie führt ihre deutschsprachige Primarabteilung künftig, die als deutschsprachige Regionalschule für die Agglomeration Freiburg, die französischsprachige Primarabteilung als Privatschule. Die Orientierungsschule – seit 1978 Nachfolgerin der Sekundarschule – wird mit der städtischen OS zur neuen Struktur „DOSF“ zusammengelegt. Diese Lösung trat mit Beginn es Schuljahres 2000/2001 in Kraft.

Text: Bernhard Flühmann


Geschichte der Orientierungsschule der Stadt Freiburg OSF

Zu Anfang der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts fiel bei den Gemeindebehörden der Stadt Freiburg der Entscheid, die je 3 deutschsprachige Sekundarklassen aus der damaligen Ecole Secondaire des Garçons und der Ecole Secondaire des Jeunes filles zu einer Deutsche Sekundarschule – in amtlichen französischen Schriften ESA – zusammenzufassen. Das waren im Herbst 1973, bei Beginn des ersten Schuljahres, gesamthaft 150 Schülerinnen und Schüler. Im Unterschied zu den welschen Sekundarschulen wurden diese 6 neuen Klassen jedoch gemischt geführt.

An der ersten Lehrerkonferenz unter dem Vorsitz von Herrn Erwil Ingold trafen sich am 3.September 1973 12 Lehrpersonen, die teils bereits vorher in den erwähnten französischsprachigen Sekundarschulen tätig waren, teils neu angestellt wurden ; drei davon sind heute noch an der DOSF tätig.

Angesiedelt wurde diese neue Einheit in dem von der ESJF eben geräumten Bau von 1906 an der Rue des Ecoles ; für einige Spezialfächer mussten jedoch Räume im benachbarten Neubau der ESJF benützt werden. – In der Nordhälfte des alten Gebäudes verblieben aber auch noch 6 Primarklassen und in der Südhälfte 4 welsche Klassen der ESG.
In der Folge entwickelte sich die Schülerzahl ohne Unterbruch aufwärts, bis sie in den Achtziger Jahren den Höchststand von 320 erreichte.


Die so genannten Abschlussklassen – heute Realabteilung – zählten damals zu den Primarklassen und waren anfangs der Siebziger noch im Burgschulhaus (Mädchen) bzw. im Au-Schulhaus (Knaben) ansässig. Ab 1974 und bis 1975 wurden auch sie sukzessive in die deutschsprachige Sekundarschule integriert und an der Rue des Ecoles untergebracht. Der zunehmende Platzmangel zwang sie später jedoch nochmals zu zeitweiligen Aussiedlungen in andere Schulhäuser.
Im Verlauf des ersten Jahrzehnts hatte der erwähnte Platzmangel den Wegzug der noch im alten Haus verbliebenen Primar- und französischsprachigen Sekundarklassen zur Folge. Es drängte sich auch immer deutlicher die Anpassung des Hauses an die neuen Benützer auf. Sogar die Verlegung der ganzen deutschsprachigen Orientierungsschule ins alte Waisenhaus im Juraquartier oder an die damalige Avenue de Rome stand kurze Zeit zur Diskussion. Der Entscheid fiel jedoch zu Gunsten eines Umbaus an der Rue des Ecoles aus. – Schliesslich, im Herbst 1979, konnten die 285 Schülerinnen und Schüler nach zwei Jahren lärmiger Umbauarbeiten endlich in die beiden vollständig renovierten Flügel des Gebäudes einziehen.
In denselben Jahren schuf sich die OSF nach und nach ihr Eigenleben, mit Höhepunkten, von denen das Schuljahr bis zur Zusammenlegung durchsetzt war: die sog. Maitage, später abgelöst von der Landschulwoche der 2. Klassen, die Sportwoche – abwechselnd einmal im Frühling, einmal im Winter – der Pestalozzitag als Fortbildungs- und Geselligkeitsveranstaltung der Lehrerschaft, die Herbstwanderung, die St. Nikolaus-Feier …

Einen weiteren wichtigen Einschnitt im Leben der Schule stellte natürlich der Zuzug der progymnasialen Klassen (A-Klassen) im Jahre 1983 dar; mit dieser Eingliederung war die für ganz Deutschfreiburg geltende ‚Orientierungsschule‘ auch in der Kantonshauptstadt verwirklicht. – 1989 trafen zum erstenmal Sekundarschülerinnen und -schüler aus Jaun ein, die bis dahin grossen Teils als Wochenaufenthalter die Orientierungsschule in Tafers besucht hatten.

Gegen Ende der Neunziger Jahre wurde dann in diversen Arbeitsgruppen die Phase der Zusammenlegung mit der Orientierungsschule der FOSF vorbereitet.